Ziel eines jeden Marketing-Verantwortlichen sollte es sein, die Cookie-Zustimmungsrate zu optimieren. Warum? Eine hohe Akzeptanzrate bedeutet, dass Google (oder andere) mehr Daten über Traffic und Conversions erhält. Das ermöglicht bessere Analysen, genauere Zielgruppenansprachen und bspw. optimierte, automatisierte Gebotsstrategien in Google Ads. Doch wie erreicht man eine hohe Zustimmungsrate, ohne gegen die geltenden Datenschutzrichtlinien wie die DSGVO zu verstoßen? Entscheidend ist die Wahl der richtigen Einbindungsform des Cookie-Banners.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel beschäftigt sich ausschließlich mit der Optimierung der Cookie-Akzeptanz und stellt keine Rechtsberatung dar.
Auf der Suche nach Benchmarkwerten für die unterschiedlichen Einbindungsarten habe ich die folgende Quelle entdeckt: Didomi Consent Rate Benchmark. Der Inhalt dieser Seite bietet spannende Einblicke in die Zustimmungsraten verschiedener Bannerformate und hat die Erkenntnisse dieses Artikels maßgeblich beeinflusst.
Grundlegende Einbindungsarten: Pop-In vs. Bottom-Banner
Grundsätzlich lassen sich Cookie-Banner in zwei Haupt-Einbindungsformen unterteilen:
1. Pop-In (vollflächige Integration)
Ein modales Fenster, das den gesamten Bildschirm abdeckt und eine aktive Entscheidung des Nutzers erzwingt.
✅ Vorteile:
- Nutzer können die Seite erst nach einer Entscheidung nutzen → höhere Akzeptanzrate.
- Maximale Sichtbarkeit, keine Möglichkeit des Ignorierens.
❌ Nachteile:
- Kann als störend empfunden werden → Risiko einer höheren Absprungrate.
- Rechtlich riskanter, wenn keine gleichwertige „Ablehnen“-Option geboten wird.
Akzeptanzrate: ca. 75%
2. Bottom-Banner (am unteren Bildschirmrand)
Beschreibung: Ein unauffälliges Banner am unteren Bildschirmrand, das die Nutzung der Webseite nicht blockiert.
✅ Vorteile:
- Deutlich weniger störend → geringere Absprungrate.
- Nutzer behalten die Kontrolle über die Interaktion.
❌ Nachteile:
- Gefahr, dass das Banner ignoriert wird → geringere Akzeptanzrate.
- Langfristig weniger Daten, falls viele Nutzer das Banner unbeachtet lassen.
Akzeptanzrate: ca. 72%
Weitere Komponenten eines effektiven Cookie-Banners
Neben der grundsätzlichen Platzierung gibt es weitere Elemente, die die Akzeptanzrate beeinflussen:
1. Der „Schließen“-Button (oben rechts)
Ein Schließen-Button ist ein für Nutzer gelerntes Element. Im Zusammenhang mit Cookie Consent Bannern führt er dazu, dass das Banner geschlossen wird und die Cookies abgelehnt werden.
Eine solche Integration führt in der Regel zu niedrigeren Zustimmungsraten und sollte vermieden werden.
Akzeptanzrate: ca. 55%
2. Button-Varianten und ihre Wirkung
- „Akzeptieren“ vs. „Ablehnen“ gleichwertig sichtbar: Fair und DSGVO-konform, aber niedrige Zustimmungsrate.
- Akzeptanzrate: ca. 60%
- „Akzeptieren“ hervorgehoben (Soft Nudging): Erhöht die Zustimmung, rechtlich aber umstritten.
- Akzeptanzrate: ca. 75%
- „Einstellungen“ als Alternative zu „Ablehnen“: Steigert die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer sich mit den Optionen beschäftigen, kann aber auch zu Verwirrung führen.
- Akzeptanzrate: ca. 95%
Eine umfassende Übersicht der Einbindungsformen und Akzeptanzraten findest du hier: https://www.didomi.io/consent-rate-benchmark
Fazit: Welche Einbindungsform ist die beste?
Die Wahl der optimalen Cookie-Banner-Einbindung hängt von den Zielen und der rechtlichen Risikobereitschaft eines Unternehmens ab:
- Wer eine hohe Akzeptanzrate mit möglichst wenig rechtlichen Risiken kombinieren will, sollte auf Pop-In Banner mit Soft Nudging-Techniken setzen.
- Wer absolute Rechtssicherheit anstrebt, nutzt gleichwertige „Akzeptieren“ und „Ablehnen“-Buttons oder die Variante mit „Weiter ohne Zustimmung“.
In jedem Fall scheinen Pop-In Banner die bessere Wahl zu sein und auf „Schließen Button“ sollte verzichtet werden um eine hohe Akzeptanzrate zu erhalten.
Benchmarkwerte von 70% – 75% Akzeptanz sollten nach meiner Erfahrung und der oben angegebenen Quelle jedoch erreichbar sein.
Letztendlich liegt es am jeweiligen Unternehmen und deren Risikobereitschaft, die Balance zwischen Datennutzung und Compliance zu finden.