Heute gab es mal wieder ein PageRank Update. Twitter und vor allem das Abakus Forum glühten und viele SEOs checkten Ihren PageRank in den Statusleisten diverser Browser, obwohl das Update ja angeblich niemanden mehr interessiert. Wenn man sich als SEO mit dem PageRank beschäftigt, wird man zuweilen belächelt oder in so manchem Forum als kompletter Idiot dargestellt. Aus meiner Sicht gibt es jedoch noch immer diverse Gründe, warum man sich tatsächlich noch mit dem PageRank beschäftigen sollte.
PageRank als Onsite Tool
Sicherlich ist der PageRank zu Recht in Verruf geraten. Der dahinterliegende Algorithmus war leicht zu beeinflussen und auch die Namenswahl war nicht glücklich. Dennoch bietet er ein einfaches, von Google zur Verfügung gestelltes Tool, um Probleme auf der Webseite festzustellen.
Hat eine Webseite beispielsweise einen PageRank von 5 für die Startseite und die direkt darunter verlinkten Unterseiten haben einen wesentlich geringeren Wert, beispielsweise 1 oder 0, dann kann man sich relativ sicher sein, dass ein Onpage Problem vorliegt. Vermutlich hat die Startseite einfach zu viele ausgehende Links, von denen jeder einzelne weniger PageRank vererben kann.
Hat eine Unterseite, die häufig intern verlinkt wurde, garkeinen PageRank, könnte sie beispielsweise auf noindex stehen oder durch die robots.txt gesperrt sein. Kann eine Seite von Google nicht gecrawlt oder indexiert werden, wird ihr in der Regel auch kein PageRank zugewiesen.
Es gibt zahlreiche weitere Anwendungsgebiete des PageRank als Onsite Tool. Er kann in vielen Fällen das erste Indiz für ein Onpage Problem darstellen.
PageRank als Google-Kommunikationskanal
Es ist bekannt, dass Google in der Vergangenheit Linkverkäufer häufig mit einer PageRank Strafe belegt hat, um somit die Attraktivität dieses Projektes für potentielle Linkkäufer zu mindern. Diese Schwankungen im PageRankverlauf sind auch heute noch mit diversen Tools zu sehen.
Webseiten, die einst Links verkauft haben und von Google mit einer Strafe belegt wurden, haben auch heute sicherlich kein gutes Image bei Google. Ich persönlich beäuge solche Seiten meist etwas skeptischer. In der jetzigen Diskussion um gute und weniger gute Links ist der PageRankverlauf sicherlich auch ein nettes, zusätzliches Kriterium um die Wertigkeit einer Seite zu ermitteln.
Was der PageRank nicht sein sollte
Der PageRank ist definitiv kein Bewertungskriterium für Webseiten. Wer seine Linkbuildingstrategie noch immer anhand des PageRanks ausrichtet der hat die letzten Jahre im SEO nicht aufgepasst und den PageRank nicht verstanden. Auch wer denkt, dass ein hoher PageRank automatisch ein Garant für ein gutes Ranking ist, beliest sich besser nochmal in der einschlägigen Fachliteratur 🙂
Fazit
Für mich gehört der Blick in die Statusleiste noch immer zum Automatismus beim Betrachten meiner eigenen Seiten und bei der Onpage Analyse fremder. Der PageRank hat in gewissen Teilen noch immer seine Berechtigung und sollte nicht in jeder Situation als Überflüssig abgetan werden.
[Edit] Wie ich gerade gesehen habe, hat Martin den selben Gedanken gehabt – mehr zum Thema PageRank findet ihr bei ihm: http://www.tagseoblog.de/google-pagerank-update-mai-2012/
2 Antworten auf „Warum der PageRank noch immer Bedeutung hat“
Vor allem ist der Pagerank noch ein Maß für die Crawltiefe. Je höher der Pagerank, desto mehr Seiten crawlt der Bot. Da er aber auch bei einem kleinen Pagerank schon viel crawlt, wird das erst bei ziemlich großen Seiten interessant.
[…] Viele Informationen über den PageRank Algorithmus, bisherige Updates und Ermittlung des PageRanks sind zum Beispiel auf seo-united.de zu finden. Und warum der Google PageRank noch immer von Bedeutung ist, erklärt Stefan Köhn auf seinem Online Marketing Blog […]