Die Verwirrung um Pinguin und Googles Nachrichten in den Webmaster Tools ist groß und wird auch durch die neuen Aussagen von Matt Cutts nicht unbedingt geringer. Nachdem am letzten Freitag erneut Linkwarnungen in den Webmaster Tools einiger Seitenbetreiber aufgetaucht sind, gab es kurz darauf eine „Entwarnung“ seitens Matt Cutts.
In the past, these messages were sent when we took action on a site as a whole. Yesterday, we took another step towards more transparency and began sending messages when we distrust some individual links to a site. While it’s possible for this to indicate potential spammy activity by the site, it can also have innocent reasons. For example, we may take this kind of targeted action to distrust hacked links pointing to an innocent site.
Soll heißen, dass unter den versendeten Nachrichten auch Seiten angeschrieben wurden, die kein aktives Linkbuilding gegen Googles Richtlinien betrieben haben, sondern mit „spammy“ Links beschoßen wurden. Diese Links werden voraussichtlich von Google entwertet.
Diese Meldung sorgte unter Webmastern für große Verwirrung, da in der ursprünglichen Mail von Google in den Webmaster Tools zu einem Abbau der Links und einem anschließenden Reconsideration Request geraten wurde.
Heute gabe es, wahrscheinlich aufgrund dieser Verwirrung, ein Update der Aussage von Matt Cutts:
Update: Thanks to everyone who gave feedback on this change. An engineer worked over the weekend based on the suggestions here, and starting on Sunday we made two changes so you can tell the „individual links aren’t trusted“ messages from the „our opinion of your entire site is affected“ messages.
Es wird zukünftig also zwei Versionen der Nachricht geben. Eine an Seiten, die aus Googles Sicht manipulative Techniken, gezielt zur Verbesserung des Rankings einsetzen und eine Andere an Webseiten, die von einer Spamattacke betroffen sind. Die Meldungen werden auch innerhalb der Webmaster Tools verschieden ausgezeichnet. Mails, die keinerlei Handlungsbedarf des Webseitenbetreiber fordern, werden ohne das auffällige gelbe Ausrufezeichen im Nachrichtenbereich der Webmaster Tools angezeigt. Alle anderen Nachrichten, die den Betreiber der Seite auf ein Fehlverhalten hinweisen sollen, werden weiterhin mit einem Ausrufezeichen ausgezeichnet.
Gerade eben twitterte Matt Cutts:
Quick update on link messages from last Thursday: we can’t easily change the old msgs, so we’ll send the more specific messages later today.
Demzufolge wird in nächster Zeit eine weitere, aussagekräftigere Meldung in den Webmaster Tools zu erwarten sein. Ob das nun aber zur Entwirrung im Nachrichtenchaos sorgen wird, bleibt zu bezweifeln.
Linkwarnung ist nicht gleich Linkwarnung
Ich habe in den letzten Wochen mit vielen SEOs zum Thema Linkwarnungen, Penalties, Pinguin Update, usw. gesprochen. Die Angst vor einer eigenen Linkwarnung ist groß, da die Folgen einer solchen Warnung stehenden Fußes von Google eingeleitet werden. Aus meiner Beobachtung scheint es etwa 3-4 Wochen nach Erhalt einer Meldung zu einem Verlust an Sichtbarkeit zu kommen. Google gibt also einen guten Monat Zeit und fordert in diesem Zeitraum sichtbare Handlungen des Betreibers.
Es scheint jedoch zwei verschiedene Folgen nach Erhalt einer Warnung zu geben. Einige der Seiten, die eine Meldung über ein unnatürliches Linkprofil bekamen, fanden sich im Zeitraum vom 23.04. – 30.04. im Pinguin Update wieder. Sie haben im Schnitt mehr als 30 Positionen auf einzelnen Keywords verloren.
Allerdings gibt es auch immer wieder Verluste bei größeren Seiten, die mit dem Pinguin Update nicht zu erklären sind. Einerseits treten die Verluste außerhalb des Pinguin Zeitraums auf, andererseits stellt sich das Verlustbild wesentlich anders dar. Diese Seiten verlieren nur 3-4 Positionen auf ihren CPC starken Keys. Ein Verhalten, dass ich in meinem Artikel zum Thema Linkstrafen im März schon nachgewiesen hatte.
Eine Linkwarnung bedeutet also nicht automatisch, dass es zu einem Pinguinschaden gekommen ist oder kommen wird. Ich bin der Meinung, dass es derzeit mind. zwei verschiedene Verhaltensweisen im Umgang mit unnatürlichen Links seitens Google gibt. Eine mündet in einen Pinguin Filter, den Google sicherlich demnächst in einer neuen Version ausrollen wird, eine Andere in einen mir noch nicht ersichtlichen Zustand, der einen nur geringen Verlust der Positionen zur Folge hat.
Meine erste Erklärung ist, dass Google, wie auch heute in dem Statement von Matt Cutts bestätigt wurde, Links, die Spamsignale aufweisen, einfach entwertet. Ob dies jedoch bei allen Seiten der Fall ist und welche Links als Spamattacke und welche als Manipulation eingestuft werden, bleibt offen.
Eine weitere Theorie ist, dass gerade diese großen Seiten einen Mehrwert für den Suchenden darstellen können und Google diese für bestimmte Keys nicht stark zurückstufen möchte um die Suchqualität für den Nutzer nicht zu mindern. Stattdessen werden die Seiten einfach um einige Plätze zurück gestuft. Sie bekommen weiterhin ihren Traffic, jedoch auch einen Denkzettel mit auf den Weg.
Es bleibt, wie es derzeit ist. Google versorgt uns mit nebulösen Meldungen und lässt uns im Dunkeln stehen. Das macht unseren Job nicht unbedingt einfacher aber umso spannender 🙂
Update:
Ich habe mich heute früh mit einigen SEOs ausgetauscht, die Nachrichten in den Webmaster Tools hatten. Es scheint so zu sein, dass es eine Zweiteilung der „Linkstrafen“ gibt. Die eine Gruppe erhält eine „Entwarnung“ seitens Google:
We’ve detected that some of the links pointing to your site are using techniques outside Google’s Webmaster Guidelines.
We don’t want to put any trust in links that are artificial or unnatural. We recommend removing any unnatural links to your site. However, we do realize that some links are outside of your control. As a result, for this specific incident we are taking very targeted action on the unnatural links instead of your site as a whole. If you are able to remove any of the links, please submit a reconsideration request, including the actions that you took.
Wichtig ist hierbei die Aussage „As a result, for this specific incident we are taking very targeted action on the unnatural links instead of your site as a whole.“ Wie Matt Cutts gestern angekündigt hat, könnten diese unnatürlichen Links zukünftig entwertet werden und es keine Auswirkungen auf die komplette Seite geben.
5 Antworten auf „Das Hin und Her mit den Linknachrichten“
Schön recherchiert, und für mich endlich auch mal die „Warnung“ von Google zum Nachlesen. Ich habe diese Art von Nachrichten nämlich noch gar nicht bekommen.
[…] reden über Links und Briefe von Google (ach ja habe auch gerade wieder einen mit Adwords Gutscheinen erhalten, die ich meinen Kunden geben […]
Ich habe keine künstlichen links und dennoch sin meine Amazon Verkäufe drastisch zurückgegangen obwohl im Gegenzug sehr viele Seiten von google erfasst wurden und neu gelistet werden. Das verstehe ich gerade nicht
[…] Freitag gab es einen erneuten Beitrag von Matt Cutts zu den in der letzten Zeit versendeten Warnungen über unnatürliche Links. Darin werden alle bislang versendeten Nachrichten beschrieben und die Ursachen benannt. Ich […]
[…] Google verschickt wieder blaue Briefe und rudert zurück und vor und wo auch immer…. […]